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Neue Lernwege

„Wenn wir Lernende heute so unterrichten, wie wir gestern unterrichtet wurden, nehmen wir ihnen ihr Morgen.“ (John Dewey)

Angesichts einer Zukunft, deren soziale, politische und ökologische Herausforderungen wir nicht voraussagen können, ist es uns als Schule wichtig, dass unsere Schüler*innen im Laufe ihrer Schulzeit Fähigkeiten entwickeln, die ihnen helfen, sich sicher durch eine Welt im Wandel zu bewegen. Darum wird es für uns zunehmend wichtig, dass Schüler*innen sich nicht nur Wissen aneignen, sondern in der Lage sind, dieses Wissen selbständig zu erweitern und auf neuartige Situationen anzuwenden. Dazu benötigen sie – im Sinne der „21st Century Skills“ der OECD – die Fähigkeit, kritisch zu denken, zu kommunizieren, zu kooperieren, zeitgemäßes Wissen und eine Haltung, die davon geprägt ist, anderen Menschen zu helfen, mit ihnen zusammenzuarbeiten und menschliche Gemeinschaften nachhaltig aufzubauen.

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An unserer Schule schaffen wir von Beginn an Raum für die Entwicklung neuer Wege des Lernens und die Aneignung neuer Lerngegenstände.

So arbeiten wir im Jahrgang 5 im ersten Halbjahr mit dem Programm Lions Quest daran, die persönlichen und sozialen Schlüsselkompetenzen unserer Schüler*innen gezielt zu stärken. Im zweiten Halbjahr des 5. Jahrgangs sind zwei Stunden pro Woche für selbstreguliertes und eigenverantwortliches Lernen im Fach Englisch ausgewiesen, in denen unsere Schüler*innen fachspezifische Methoden der Selbstregulation und fachgebundene Lernstrategien kennenlernen und einüben. Die zusätzlichen Stunden in Englisch im 5. Jahrgang dienen zugleich der Vorbereitung auf den bilingualen Bildungsgang.

Unser Ziel für das NLG-Konzept ist es dabei:

  • die Verantwortung für das eigene Lernen zu fördern,

  • Schüler*innen zur gegenseitigen Unterstützung anzuregen,

  • stärkenorientiert zu arbeiten,

  • Lerndiagnose und Lernberatung zu verbessern.

Im Jahrgang 6 wurde unser bisheriges Angebot zur Informatik im Rahmen der Neuen Lernwege durch das neue Unterrichtsfach Informatik abgelöst.

Im Jahrgang 7 vertiefen wir das selbstregulierte und eigenverantwortliche Lernen in den Fächern Mathematik (erstes Halbjahr) und Deutsch (zweites Halbjahr).

Ab Jahrgang 8 bauen wir auf den methodisch-didaktischen Grundlagen auf, die wir bis dahin gelegt haben, und erweitern diese systematisch durch die Einbeziehung weiterer Fächergruppen, Inhalte und Arbeitsweisen. Dabei arbeiten wir zunehmend projektorientiert und verstärkt fächerverbindend. Die enge Verzahnung von Fachunterricht und Modulen selbstständigen Lernens – z. B. durch projektbezogenes Arbeiten – ermöglicht eine weitere Individualisierung fachlicher und überfachlicher Lernprozesse und bereitet Schritt für Schritt gezielt auf das selbstständige und eigenverantwortliche Lernen in der Oberstufe unseres Gymnasiums vor.

Aufbauend auf den Kenntnissen und Fähigkeiten, die die Schüler*innen im Rahmen der Neuen Lernwege in den vorangehenden drei Jahren erwerben, setzen sie sich im ersten Halbjahr des 8. Jahrgangs im Rahmen eines Zeitungsprojekts im Deutschunterricht mit Grundsatzfragen zum Umgang mit Informationen im Netz (z. B. Fake News, Filterblasen) auseinander und erweitern ihre Medienkompetenz handlungsorientiert durch das Erstellen einer digitalen Schülerzeitung. Da für uns Selbstbestimmtheit beim Lernen darin besteht, zu einem komplexen Gegenstand eigene Fragen zu entwickeln und durch forschendes Lernen eigene Antworten zu finden, führen wir, wissenschaftlich fundiert durch Fortbildungsmodule des Landeskompetenzzentrums für Individuelle Förderung, unsere Schüler*innen im zweiten Halbjahr des 8. Jahrgangs an das projektgebundene Lernen heran, indem wir sie dazu anleiten, diese Fragen triftig zu formulieren, auf verschiedene Weise brauchbare Antworten zu finden, sie zu eigenem Wissen zu verarbeiten und die Prozessstruktur und den Kompetenzzuwachs zu reflektieren, die mit diesem Lernweg verbunden sind.

Im 9. Jahrgang greifen wir die in Jahrgang 8 eingeführte Methode des projektorientierten forschenden Lernens auf und arbeiten in Halbjahres-Projekten, im ersten Halbjahr in den Gesellschaftswissenschaften, im zweiten Halbjahr in den Naturwissenschaften, gemeinsam mit außerschulischen Bildungspartnern (z. B. Stadtarchiv, Stadtbibliothek, Universität) an der Planung, Durchführung und Präsentation eines „echten“ wissenschaftspropädeutischen Forschungsprojekts. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die bei dieser Form des Lernens erworben werden, vertiefen wir im Rahmen verschiedener obligatorischer Projektkurse in der Oberstufe.

Im ersten Halbjahr des 10. Jahrgangs findet unser Projekt EURO-VISION statt, in dem sich alles um Europa dreht. Im zweiten Halbjahr steht in dem interdisziplinären Projekt RÄUME das Fach Kunst im Mittelpunkt: Hier werden in der Schule und an außerschulischen Lernorten Räume als Ausstellungs- und Lernorte kritisch hinterfragt und künstlerisch bearbeitet. Wie sehen Räume aus, in denen wir uns gerne aufhalten? Welche Funktion muss ein Museumsraum erfüllen? Was muss man beachten, wenn man eine Ausstellung aufbaut? Dabei kooperieren wir eng mit der Kunsthalle Bielefeld. In beiden Projekten gibt es weitere Kontakte zu außerschulischen Partnern.

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