Philosophie
„Die Eule der Minerva beginnt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug.“ - Hegel
Philosophie kommt immer spät, sie „denkt nach“. Philosophie ist Sehversuch im Dunkeln. Sie hat ihren Ort nicht im täglichen Schaffen, sondern in den Zeiten der Muße (gr. schole, dt. „Schule“), dann, wenn das Notwendige besorgt ist. Philosophie gibt Orientierung durch bedachte Verunsicherung zumal in Zeiten der Unübersichtlichkeit; Zeiten wie unseren, in denen das zutrauliche Hinnehmen von Weltanschauung zerbröselt. Das ist gut und schlecht zugleich. Für die Philosophie gibt es nichts Selbstverständliches; sie hält sich nicht für weise, sie liebt aber das Streben nach Weisheit.
Philosophie ermöglicht es, über die Grundgedanken der Menschheit Verbindungen herzustellen, Straßen zu bahnen, das Ideengut zu kartieren, um unseren Weg (curriculum) miteinander zu entwerfen, im Lichte bereiteter und begangener Wege der Tradition.
Um (sich) entscheiden zu können, muss man wissen. Wissen lebt aber aus dem Gespräch, das wir sind. Man muss aber auch wissen wollen. So ist das kurzweilig-entspannende Orientierungsangebot der Konsum- und Marketingindustrien eine echte Alternative. Gleichwohl: Philosophie ist der große Spaß, weil sie das Ideenspiel spielt, nicht als solches aus gläsernen Perlen, sondern als Spiel des Lebens selbst.
Themenkreise in zeitlicher Ordnung:
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Was heißt es zu philosophieren? – Welterklärungen in Mythos, Wissenschaft und Philosophie.
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Eine Ethik für alle Kulturen? – Der Anspruch moralischer Normen auf interkulturelle Geltung.
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Ist der Mensch ein besonderes Lebewesen? – Sprachliche, kognitive und reflexive Fähigkeiten von Mensch und Tier im Vergleich.
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Wann darf und muss der Staat die Freiheit des Einzelnen begrenzen? – Die Frage nach dem Recht und der Gerechtigkeit von Strafen.
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Kann der Glaube an die Existenz Gottes vernünftig begründet werden? - Religiöse Vorstellungen und ihre Kritik.
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Was können wir mit Gewissheit erkennen? – Grundlagen und Grenzen menschlicher Erkenntnis.
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Ist die Kultur die Natur des Menschen? – Der Mensch als Produkt der natürlichen Evolution und die Bedeutung der Kultur für seine Entwicklung.
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Ist der Mensch mehr als Materie? – Das Leib-Seele-Problem im Licht der modernen Gehirnforschung.
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Ist der Mensch ein freies Wesen? - Psychoanalytische und existentialistische Auffassungen des Menschen im Vergleich.
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Wie kann das Leben gelingen? – Eudämonistische Auffassungen eines guten Lebens.
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Soll ich mich im Handeln am Kriterium der Nützlichkeit oder der Pflicht orientieren? – Utilitaristische und deontologische Positionen im Vergleich.
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Welche Ordnung der Gemeinschaft ist gerecht? – Ständestaat und Philosophenkönigtum als Staatsideal.
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Wie lässt sich eine staatliche Ordnung vom Primat des Individuums aus rechtfertigen? – Kontraktualistische Staatstheorien im Vergleich.
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Lassen sich die Ansprüche des Einzelnen auf politische Mitwirkung und gerechte Teilhabe in einer staatlichen Ordnung realisieren? – Moderne Konzepte von Demokratien und sozialer Gerechtigkeit.
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Was leisten sinnliche Wahrnehmung und Verstandestätigkeit für die wissenschaftliche Erkenntnis? – Rationalistische und empiristische Modelle im Vergleich.
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Wie gelangen die Wissenschaften zu Erkenntnissen? – Anspruch und Verfahrensweisen der neuzeitlichen Naturwissenschaften.
Das Fach Philosophie ist das kleinste an unserer Schule, es wird nur in der Oberstufe und auch nur als Grundkurs unterrichtet.